Interview mit dem SWI-Netze Geschäftsführer über Zukunftsthemen eines Netzbetreibers

Wohlig warme Wohnzimmer, elektrisches Licht, funktionierende Smartphones oder TV-Geräte und ein heißes Bad. All das gibt es nur, wenn Strom, Erdgas und Wasser zuverlässig zu den Menschen gelangen. Für Hubert Stockmeier gehört dies zum täglichen Geschäft. Doch als Geschäftsführer eines modernen Netzbetreibers blicken er und seine Mitarbeiter auch über den Tellerrand hinaus. Ein Interview über neue Themen und Zukunftstechnologien, mit denen sich die Stadtwerke neben ihren Kernaufgaben beschäftigen.

Herr Stockmeier, woran denken Sie aus beruflicher Perspektive als Erstes, wenn Sie den Begriff „Zukunftstechnologien“ hören?

Hubert Stockmeier: Ganz klar an die Elektromobilität. Sie beschäftigt uns bereits sehr in unserer Arbeit und wir erhalten dazu auch die meisten Rückfragen. Deshalb gehen wir das Thema auch sehr strukturiert an. Eine Studie des Beratungsunternehmens consentec hat uns bestätigt, dass wir bei den Umspannwerken und auf der Mittelspannungsebene bereits sehr gut aufgestellt sind. Damit können wir alles bewältigen, was mit der Elektromobilität auf uns zukommt. Unser Niederspannungsnetz werden wir dagegen nach Bedarf ausbauen – hier helfen uns die richtige Netzplanung und die Anmeldepflicht für Kunden, die sich einen E-Ladepunkt zu Hause installieren möchten. Bisher mussten wir noch niemanden ablehnen und die E-Mobilität wird in Ingolstadt sicher nirgends die Lichter ausgehen lassen.

Welche Rolle spielen Stromspeicher?     

Stockmeier: Für uns als Netzbetreiber sind sie beinahe schon Normalität. Rund 80 Prozent der neuinstallierten Photovoltaikanlagen werden heute mit einem Stromspeicher ergänzt. Das macht die Stromerzeugung noch dezentraler und entlastet unser Netz. Dass das Stromnetz eine Einbahnstraße ist, ist längst vorbei. Elektrische Energie fließt mittlerweile zwischen uns, dem Kunden und seinem Stromspeicher in alle Richtungen. Das bringt natürlich auch zusätzliche Herausforderungen mit, aber wir können längst gut damit umgehen.

Mittlerweile sieht man auch sogenannte Mikro-Photovoltaikanlagen auf den Balkonen, die über die Steckdose angeschlossen werden. Welche Meinung haben Sie dazu?

Stockmeier: Für den Netzbetreiber bedeuten diese Anlagen natürlich eine weitere Komponente im Netz, die es zu beherrschen gilt. Aber letztlich fördern auch sie die Energiewende und auch Mieter können teilhaben – deshalb werden wir hier sicher nicht im Wege stehen und haben zum Beispiel auch das vorgeschriebene Anmeldeverfahren vereinfacht.

Ist denn auch die Digitalisierung bereits bei den Stadtwerken angekommen?

Stockmeier: Die Digitalisierung ist für ein Unternehmen sicherlich eine große Aufgabe, der wir uns aber gerne in vielen unterschiedlichen Projekten stellen. So werden wir demnächst die Option anbieten können, den Hausanschluss für alle Sparten digital zu beantragen. Und auch der Einbau intelligenter Messsysteme, der sogenannte Smart-Meter-Rollout, steht in den Startlöchern.

Gibt es weitere Zukunftsthemen, mit denen sich die Stadtwerke als moderner Netzbetreiber beschäftigen?

Stockmeier: Definitiv – wir beteiligen uns etwa an der regionalen Wasserstoff-Initiative „IN2H2“ mit mehreren Partnern. Deren übergeordnetes Ziel ist der Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft auf Basis erneuerbarer Energien. Oder erst vor kurzem haben wird die Federführung des „Netzwerks Sensorik“ übernommen, das sich Gedanken über den sinnvollen Einsatz von Umweltsensoren – etwa zur Messung der Luftqualität – macht. Die ersten konkreten Projekte werden wir in Kürze ins Leben rufen. Grundsätzlich ist es unser Anspruch, unsere Stadt auf dem Weg zur Smart City zu unterstützen, wo es geht. So haben wir es bisher gehalten und werden das auch in Zukunft tun. 


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