Ein Erfahrungsbericht mit Tipps zum Kauf und Checkliste von einem, der das erste Mal elektrisch auf zwei Rädern unterwegs ist.

Es ist Samstag, die Sonne scheint und vor mir liegt die erste Fahrradtour seit Jahren. Ich erinnere mich noch, dass das damals eine ziemlich anstrengende Angelegenheit war, jeder Hügel eine Qual und die Abfahrten teilweise abenteuerlich. Kein Wunder eigentlich, dass mein Rad daher sehr lange Zeit im Keller vor sich hin rostete.

Aber auf die Tour heute freue ich mich ganz besonders: Gestern durfte ich mein funkelnagelneues E-Bike vom Fahrradhändler um die Ecke abholen! Bin nun sehr gespannt, ob das Fahren auf meinem Pedelec – so heißen diese Räder eigentlich – wirklich so viel Spaß macht, wie einem alle immer vorschwärmen.

Der Moment der Wahrheit

Helm auf, Jacke zu und los geht’s! Kaum trete ich in die Pedale, zischt das Fahrrad ab! Ein tolles Gefühl! Das ändert sich auch nicht beim ersten Anstieg, den ich ganz leicht aber dennoch mit einem guten Tempo bewältige. Klar muss ich auch auf einem Fahrrad mit Elektroantrieb strampeln, nur, dass sich das längst nicht so anstrengend und schweißtreibend wie auf einem herkömmlichen Fahrrad anfühlt. Das Gute daran: Weil ich mitarbeite, bewege ich mich auch – das ist viel gesünder als mit dem Auto oder dem Bus zu fahren.

Mittlerweile bin ich fast zwei Stunden unterwegs. Meine erste Tour raus aus der Stadt führt mich durch Wiesen und Felder, es riecht schon nach Sommer und ich habe das Gefühl, dass ich den ganzen Tag so weitermachen könnte! Aber weil sich am Himmel gerade die Wolken verdichten, lege ich vielleicht besser eine kleine Pause ein und ziehe meine Regenkleidung über. Ein kurzer Blick auf das Display am Lenker verrät mir, dass mein Akku noch genug Ladeleistung anzeigt. Denn auf die Reichweite der E-Bikes – das weiß ich durch eingehende Recherche und Beratung vor dem Kauf – nehmen viele Faktoren Einfluss. Darunter zum Beispiel das Gewicht des Radlers oder des Gepäcks, ob das Licht ständig an oder aus ist, wieviel Unterstützung der Motor leistet und sogar das Wetter bzw. die Temperaturen haben Einfluss. So kann die Reichweite unter ungünstigsten Bedingungen auch mal auf die Hälfte der Herstellerangaben schrumpfen. Daher sammle ich durch meine Fahrten mit dem neuen E-Bike selbst Erfahrungswerte auf meinen üblichen Routen.

Freunde, die schon seit Längerem auf E-Bikes setzen, haben mir auch positiv berichtet von Lademöglichkeiten unterwegs, da hatten sie wohl noch nie große Probleme. Zum Beispiel bieten immer mehr Restaurants und Biergärten, Einkaufscenter und viele weitere Freizeiteinrichtungen kostenlose Ladepunkte an. Nachteil: Das passende Ladegerät für den jeweiligen Akku muss man dabeihaben.   

Vor dem Kauf unbedingt testen

Bevor Sie sich also ebenfalls ein E-Bike zulegen möchten, sollten Sie es unbedingt ausgiebig testen. Meiner Meinung nach reicht dafür nicht nur eine kurze Probefahrt rund um den Block. Suchen Sie sich am besten einen Händler, der Ihnen das Rad für ein paar Tage überlässt. Denn nur so können Sie es auf Ihren eigenen Wegen – zur Arbeit, zum Sport oder zur besten Freundin – testen und so unter anderem herausfinden, ob das Rad zu schwer ist, ein Mountainbike vielleicht doch besser wäre oder wo für Sie idealerweise der Motor sitzen sollte, zum Beispiel lieber am Hinterrad oder im Tretlager.

Noch mehr Tipps

E-Bikes gibt es in allen möglichen Variationen: Sind Sie eher sportlich unterwegs, dann bietet sich vermutlich eher ein Mountainbike an, fahren Sie nur kurze Strecken in der Stadt, dann ist wohl eher ein gemütliches Stadtrad angesagt. Und auch für Touren – ob für einen Tag oder für Mehrtagestouren – gibt es die passenden E-Bikes. Egal, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Investieren Sie lieber ein paar Euro mehr als zu wenig. Es lohnt sich nie, das billigste Sonderangebot zu kaufen. Nicht selten weisen solche Modell Mängel auf, die man erst bei längerer Benutzung erkennt – zum Beispiel einen Akku, der nur 500 statt 1.000 Ladezyklen durchhält und so früher erneuert werden muss.

Und gehen Sie bitte nicht in den Baumarkt, sondern immer in einen Fahrradladen. Die individuelle Fachberatung vor Ort ist durch nichts zu ersetzen. Idealerweise bietet dieser Fachhändler auch gleich Service und Wartung mit an, sodass Sie gleich auch für später eine gute Anlaufstelle haben.

Eine Empfehlung für ein bestimmtes Elektro-Fahrrad an dieser Stelle wäre daher weder seriös noch passend und so weise ich sehr gern zudem auf die regelmäßigen Tests rund um das Thema E-Bike der Stiftung Warentest hin. Einfach hier mal vorbeischauen und sich vor dem Besuch beim Fahrradhändler informieren: www.test.de/suche/?q=E-Bike-Test.

Unsere Checkliste: Das sollten Sie auf jeden Fall beachten

Motor – es gibt drei Varianten, keine davon ist schlecht oder die beste. Die optimale Wahl sollte man bei einer Testfahrt finden:
 - Motor im Vorderrad: einfacher Ein- und Ausbau, deshalb preiswert, aber kein optimaler Schwerpunkt, weniger effizient und ungewohnt Fahrdynamik.
 - Mittelmotor: Tiefer Schwerpunkt, indirekte Kraftübertragung, stabil, aber höherer Kettenverschleiß. Nachträgliche Umbauten kaum möglich.
 - Motor im Hinterrad: Hoher Aufwand bei Ein- und Ausbau und Wartung. Direkte und effiziente Kraftübertragung am Antriebsrad, Mittellösung beim Schwerpunkt.

• Auf die Gangschaltung achten: Lässt es sich auch am Berg leicht schalten? Besonders bei Mittelmotoren machen Nabenschaltungen manchmal Probleme.

Bremsen: Kommen Sie sicher zum Stehen, auch wenn Sie mal stärker Bremsen müssen? Vor allem bei Tiefeinsteigern: Ist der Rahmen auch bei schneller Fahrt stabil? Es sollte beim Lenken nicht „flattern“.

• Machen Sie sich Gedanken über den Einsatzzweck: Je hügliger Ihre Strecken sind, desto stärker sollten Motor und ggf. auch der Akku sein. Auch mehr Gänge machen dann Sinn.

• Sind Display, Bremsen, Schalthebel und Klingel so am Lenker platziert, dass sie gut zu bedienen sind?

• Ist der Akku leicht abnehmbar, aber auch abschließbar und vor Diebstahl geschützt? Der Akku sollte auf jeden Fall abnehmbar sein, wenn das Rad nicht in der Garage oder Keller geladen werden kann. Dann ist es einfacher, nur in den Akku zum Laden mit in die Wohnung zu nehmen. 

• Oder hätten doch Sie lieber einen fest verbauten Akku? Diese Variante ist meist eleganter, aber eben weniger flexibel beim Laden.

• Ist das Rad nicht zu schwer und handlich zu tragen?

• Ist das Ladegerät leicht und handlich?

• Lassen sich ggf. benötigtes Zubehör wie Kindersitze (bei schnellen E-Bikes bis 45 km/h elektrische Unterstützung übrigens verboten) oder Anhänger problemlos anbringen?

• Benötigen Sie einen tiefen Einstieg?

• Gibt der Hersteller eine zusätzliche Garantie auf den Akku, die über die gesetzliche Gewährleistung hinaus geht? Zwei Jahre oder 1000 Ladezyklen gelten als empfehlenswert.

• Bietet der Händler ein kostenloses Ersatzrad während einer Reparatur oder bei Akkuversagen?

Ach ja: Der Strom, mit dem Sie den Akku Ihres E-Bikes laden, sollte natürlich idealerweise Ökostrom sein. So, wie jedes Tarifstromprodukt der Stadtwerke und ganz besonders der regenerative INstrom aquavolt aus Wasserkraft, mit dem Sie zusätzlich auch noch für den Ausbau der erneuerbaren Energien sorgen.


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