Das hat folgenden Hintergrund: Einige große Energiediscounter hatten – wie auch einige weitere kleinere – die Strom- und Gaslieferung im Dezember 2021 eingestellt, weil sie die explodierenden Preise an den Börsen nicht mehr bedienen konnten. Diese Kunden wurden dann automatisch vom jeweiligen Grundversorger – in Ingolstadt die Stadtwerke – übernommen, der dadurch aber in eine prekäre Situation kam.
Hatten die Stadtwerke die Strom- und Gasmenge für die Bestandskunden längst im Vorfeld im Rahmen der vorausschauenden und risikominimierenden Beschaffung eingekauft, war dies für die überraschend hinzugekommenen Neukunden natürlich nicht der Fall. Diese Mengen müssen dann auch vom Grundversorger jeweils kurzfristig zum aktuellen Preis beschafft werden – und dieser war zum damaligen Zeitpunkt an der Energiebörse gerade um ein Mehrfaches gestiegen und liegt noch immer auf sehr hohem Niveau.
„Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder die Preise für alle Kunden zu erhöhen oder nur den Neukunden, die wir von den unzuverlässigen Discountern übernehmen mussten, die aktuellen Hochpreise durchzureichen. Eine Belastung unserer treuen Bestandskunden war für uns aber nie eine Option, so blieb uns nur Möglichkeit zwei“, erklärt SWI-Geschäftsführer Matthias Bolle.