FAQ Fernwärme: Ihre Fragen, unsere Antworten

Hier finden Sie Antworten rund um die wichtigsten Fragen zur Ingolstädter Fernwärme.

Allgemeine Fragen

1. Was ist Fernwärme und woher kommt sie in Ingolstadt?

Unter Fernwärme versteht man die Versorgung von Gebäuden mit zentral erzeugter Wärme. Mit der ansonsten ungenutzten Abwärme der Ingolstädter Müllverwertungsanlage (MVA) und der Gunvor-Raffinerie wird Wasser erhitzt und durch ein isoliertes Rohrleitungssystem in die Häuser unserer Wärmekunden transportiert. Fernwärmekunden benötigen daher keine eigene Heizanlage und können mit dem ca. 110-130° heiß angelieferten Wasser heizen und Wasser erwärmen.

2. Warum ist die Fernwärme der SWI umweltfreundlich?

Die SWI nutzt zum Erhitzen des Wassers industrielle Abwärme, die ohnehin vorhanden ist und ansonsten ungenutzt an die Umgebung abgegeben würde. Dadurch werden weniger fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Heizöl benötigt. Die dabei eingesparte Menge CO2 summiert sich im Jahr auf 82.000 Tonnen. Nicht nur deshalb ist die SWI-Fernwärme wärmstens zu empfehlen.

3. Welche Vorteile hat Fernwärme?
  1. Fernwärme gilt als eine sehr sichere und zuverlässige Heizungsart. Da Abwärme von Wärmelieferanten genutzt wird, die gut gewartet werden, sind die Risiken von Ausfällen geringer als bei individuellen Heizsystemen. Zudem ist das Fernwärmenetz der SWI gut ausgebaut und überwacht, sodass Störungen und Unregelmäßigkeiten erkannt und schnell behoben werden können. Sicherheitsreserven sorgen dafür, dass es nicht zu Engpässen kommt. Auch in langen, kalten Wintern ist daher eine zuverlässige Versorgung garantiert.
  2. Die Wärme wird regional vor Ort erzeugt und ist deshalb unabhängig von internationalen Krisen. Zudem bleibt die Wertschöpfung in der Region.
  3. Fernwärme ist äußerst platzsparend. Da die Wärme direkt ins Haus geliefert wird, ist keine eigene Heizanlage mehr notwendig. Es ist lediglich eine kompakte Übergabestation mit einem Wärmetauscher notwendig, der die Wärme an das Wasser im Heizsystem des Hauses überträgt. Ein großer Heizkessel, ein Brennstofflager oder ein Schornstein werden nicht mehr gebraucht.
  4. Fernwärme ist prinzipiell wartungsfrei. Fernwärmekunden müssen sich nicht mehr um die Wartung einer Heizungsanlage kümmern. Auch Schornsteinfegearbeiten sind natürlich nicht mehr notwendig.
  5. Fernwärme ist umweltfreundlich, da industrielle Abwärme genutzt wird, die ohnehin vorhanden ist.
  6. Fernwärme ist oft kostengünstiger als andere Heizarten. Durch den hohen Wirkungsgrad von Fernwärme sinkt der Verbrauch im Vergleich zu Erdgas-Bestandsanlagen um etwa 15 Prozent – ein Unterschied, der sich auf der Rechnung positiv bemerkbar macht. Außerdem entfallen Wartungskosten und Kosten für Schornsteinfegearbeiten.

Praktische Fragen

1. Kann mein Haus an das Fernwärmenetz angeschlossen werden?

Nutzen Sie unsere Fernwärme-Abfrage, um herauszufinden, ob unsere SWI-Fernwärme aktuell an Ihrer Adresse verfügbar ist. Wenn dies der Fall ist und Sie Interesse an einem Anschluss haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit unserem Netzvertrieb unter 0841/80-4146 oder netzvertrieb@sw-i.de auf.  

2. In meiner Nähe verläuft aktuell keine Fernwärmeleitung, was kann ich tun?

Das Fernwärmenetz der SWI wird stetig ausgebaut. Wenn die SWI neue Wohngebiete oder Straßenzüge für Fernwärme erschließen, kommen wir auf jeden potenziellen Kunden zu. Sie müssen daher keinen Kontakt zu uns aufnehmen. 

Im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung wurden verschiedene Wärmenetzeigungsgebiete ausgewiesen. Auf dem Seite zur Kommunalen Wärmeplanung können Sie einsehen, welche Gebiete sich grundsätzlich für den Ausbau des Wärmenetzes eignen. 

Falls sich Ihr Haus nicht in einem der Wärmenetzeignungsgebiete befindet, ist ein Anschluss an die Fernwärme aktuell nicht geplant. Da der Anschluss einzelner Gebäude, die sich nicht unmittelbar am Fernwärmenetz befinden, sehr kostenintensiv und nicht wirtschaftlich ist, werden in diesen Gebieten alternative Heizmethoden empfohlen. Auf der Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finden Sie weitere Informationen.

3. Wie kommt die Fernwärme ins Haus?

Die Wärme wird über isolierte Rohre in Form von heißem Wasser vom Wärmelieferanten zum Gebäude transportiert. Der Hausanschluss leitet die Wärme ins interne Heizsystem, wo eine Wärmeübergabestation mit einem Wärmetauscher die Temperatur und den Druck reguliert. 

4. Woraus besteht die häusliche Übergabestation?

Die kompakte Hausstation für ein Einfamilienhaus misst etwa 60 bis 80 cm in der Breite, 80 bis 120 cm in der Höhe und 30 bis 50 cm in der Tiefe, die Hauptkomponenten sind der Wärmetauscher und der Wärmemengenzähler. Auf Wunsch liefern die SWI die Übergabestation und montieren sie. Diese Übergabestation wird vom Heizungsbauer mit der bestehenden Heizungsanlage verbunden und ersetzt die alte Kesselanlage.

5. Kann mit Fernwärme nur die Raumwärme abgedeckt werden?

Nein, mit Fernwärme kann nicht nur geheizt, sondern auch das Warmwasser für den täglichen Gebrauch bereitgestellt werden, denn die Fernwärme versorgt sowohl das Heizsystem im Haus als auch die Warmwasserversorgung.

6. Ich möchte auf Fernwärme umsteigen. Welche Schritte sind dafür notwendig?

Vorbereitende Schritte:

1. Prüfen Sie mit unserer Fernwärme-Abfrage (siehe Frage 1), ob Fernwärme für Ihre Adresse verfügbar ist.

2. Ermitteln Sie Ihren bisherigen Energieverbrauch.

3.  Beauftragen Sie einen Heizungsbauer für eine Besichtigung und einen hydraulischen Abgleich. Klären Sie, ob ggf. an Ihren Heizkörpern Thermostatventile ausgetauscht werden müssen. Sollten Sie Fördergelder beantragen, benötigen Sie dafür einen Kostenvoranschlag des Heizungsbauers.

4. Nehmen Sie Kontakt mit den SWI auf, wir machen Ihnen ein unverbindliches Angebot mit Kostenschätzung für den Anschluss an das Fernwärmenetz.

5. Beauftragen Sie einen Energieberater, falls Sie Fördermittel beantragen möchten. Die Kosten werden zum Teil vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst.

Am bzw. kurz vor dem Termin des Netzanschlusses:

1. Die alte Heizungsanlage kann demontiert werden, falls nötig werden Ventile und Heizkörper ausgetauscht. 

2. Ihr Heizungsbauer installiert nun die Fernwärmeübergabestation, welche das warme Wasser in den Heizkreislauf des Gebäudes übertragen kann.

3. Mitarbeiter der SWI führen den Hausanschluss an das Netz aus. Dabei wird der Zu- und Rücklauf zwischen der bestehenden Fernwärmeleitung zur Übergabestation hergestellt. Hierzu sind Erdarbeiten notwendig und es werden zwei Kernbohrungen in der Hauswand durchgeführt.

7. Was kostet ein Anschluss an das Fernwärmenetz?

Die Kosten für den Anschluss an das Fernwärmenetz können je nach Lage des Gebäudes, Verlauf der Fernwärmeleitungen und der benötigten Anschlussleistung stark variieren. Neben den Kosten für die Übergabestation, die Leistungen des Heizungsbauers und des Netzanschlusses durch die SWI können zudem Kosten für eine Straßensperrung bei den Bauarbeiten anfallen.

Als unverbindliche und grobe Schätzwerte können diese Zahlen dienen:

Die Gesamtkosten für den Anschluss an das Fernwärmenetz für ein Einfamilienhaus, zu dem 10 Meter Anschlussleitungen verlegt werden müssen, liegen bei ca. 45.000 Euro brutto – für mögliche Förderungen siehe Frage 8. Diese Kosten setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen:

  1. Übergabestation und Technik: rund 6.000 Euro brutto. Der Preis variiert je nach Leistung der Übergabestation.
  2. Kosten Heizungsbauer: Lassen Sie sich ein Angebot machen. Die Kosten können auch hier je nach Aufwand stark schwanken. Sie sollten allerdings mindestens 12.000 Euro brutto einplanen.
  3. Der Netzanschluss durch die SWI für ein Einfamilienhaus, zu dem 10 Meter Anschlussleitungen verlegt werden müssen, kostet z. B. ca. 27.000 Euro brutto. Unsere Preise finden hier.
8. Welche Fördermittel gibt es?

1. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bezuschusst mit der Heizungsförderung für Privatpersonen – Wohngebäude 30–70% der förderfähigen Kosten. Auf der Webseite der KfW finden Sie detaillierte Informationen.

2. Bevor Sie eine Förderung bei der KfW beantragen können, müssen Sie einen Energieberater beauftragen. Die Kosten für den Energieberater werden zum Teil vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst. 

9. Wie lange dauert es vom Antrag bis zum Anschluss der Fernwärme?

Planen Sie ausreichend Zeit ein, wenn Sie einen Anschluss an das Fernwärmenetz wünschen. Von der Entscheidung für die Fernwärme bis zum Anschluss können bis zu sechs Monate vergehen. Bedenken Sie auch, dass Heizungsbauer stark ausgelastet sind und im Winter keine Erdarbeiten stattfinden können.

10. Wie setzt sich der Preis für Fernwärme zusammen?

Der Preis für Fernwärme setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:

  1. Der Leistungspreis (LP) richtet sich nach dem Energiebedarf des Gebäudes und ist eine fixe Größe, die zu Beginn ermittelt wird. Nach dem Grundpreis wird die Anschlussleistung des Gebäudes festgelegt, welche mit den SWI im Vertrag vereinbart wird.
  2. Mit dem Arbeitspreis (AP) wird der tatsächliche Verbrauch abgerechnet.
  3. Verrechnungspreis (VP), der abhängig von der Zählergröße ist.

Im Preis für die Fernwärme sind die Wartungskosten bereits enthalten. Und auch in Zukunft werden keine CO2-Abgaben für die klimaneutrale Fernwärme der SWI fällig.

Unsere aktuellen Preise finden sie hier.

11. Was kostet die Wartung?

Eine Wartung der häuslichen Fernwärmeanlage ist prinzipiell nicht notwendig.

12. Wie ist Fernwärme in Hinsicht auf GEG und EWärmeG einzuordnen?

Fernwärme erfüllt mit Primärenergiefaktor 0,21 (nach GEG) und CO2-Emissionsfaktor von 0 g/kWh alle Vorgaben aus Gebäudeenergiegesetz (GEG) und EEWärmeG.

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