Endlich rührt sich wieder etwas in Ingolstadt
Manchmal merkt man erst wirklich, wie wichtig einem etwas ist, wenn es nicht mehr da ist. So ging es wohl auch vielen Leuten in den letzten Monaten, als sie Musik und Kultur und die Gemeinschaft mit anderen Menschen vermisst haben. Um so euphorischer war die Stimmung bereits in den letzten Wochen, als das öffentliche Leben in Ingolstadt immer mehr zurückgekehrt ist – beim „Fest zum Reinen Bier“ Ende April etwa, als es um das Reinheitsgebot mit Ingolstädter Wurzeln ging. „Es war richtig voll und die Stimmung toll“, freut sich Mitorganisator Christopher Britt von der Eventagentur Luminous. Die Lebensfreude ist zurück in der Stadt – der Sommer kann kommen!
Auch im vergangenen Jahr habe man mitten in Pandemiezeiten Events organisiert – was eben so möglich war mit Masken und Abstand, erzählt Britt. Das Wichtigste aber habe gefehlt: Ein unbeschwertes Publikum, das gemeinsam erleben und genießen könne. Zumindest das SWI-Lichtstromfestival der Stadtwerke als echtes Highlight kam dem Mitte Oktober recht nahe - glückliches Timing sei dank. Für Britt und die Künstler haben jetzt zwar wieder der Stress und die Anspannung begonnen, die zur Eventorganisation einfach dazugehören. Vor allem aber die Vorfreude auf Menschen und Emotionen. Das ist es auch, was sie begeistert: Wenn auf der Bühne die Show beginnt und die Begeisterung auf das Publikum überspringt.
Und dann wird es dunkel, und die historische Festungsmauer verwandelt sich in die Kulisse für eine Fantasiewelt aus Licht, Leben und Musik. Das Taktraumfestival im Klenzepark fasziniert aber nicht nur nachts, sondern ist auch tagsüber ein urbanes Fest junger Musik und Kultur an einem besonderen Ort. Inmitten der historischen Mauern des Reduit Tilly im Klenzepark pulsiert dann die Lebensfreude. Es ist ein Ort, in dem man die Sorgen des Alltags und der Pandemiezeit vergessen und sich einfach nur den Vibes der Musik und dem positiven Flair hingeben kann: „Die Vorfreude ist immens, dass es nach inzwischen fast drei Jahren endlich wieder losgeht“, sagt Mitorganisator Christopher Britt. „Alternativ, mit sehr viel Liebe zum Detail und Handarbeit gestaltet; eine schöne Kombination aus modernem Festival und alter Festungsanlage“ – so beschreibt er das Festival, für das er, Diego Richter und das gesamte Team auf 7.000 Besucher hoffen.
Das zweitägige Taktraum-Festival ist nur eines von vielen Highlights in einem gut gefüllten Ingolstädter Eventkalender in diesem Jahr. Auch auf den Kulturbühnen springt bei Konzerten und Kleinkunst wieder der Funke über – etwa beim Konzert von Nick & June am 3. Juni in der Neuen Welt oder beim Jazzabend mit Hazmat Modine am 22. Juni im Diagonal – viele weitere spannende Abende folgen. Gemeinsam feiern ist angesagt – egal ob auf gut bayerisch beim Volksfest (3.-12.6.) oder international beim Afrikafest (24.-26.6.) in der Fußgängerzone und am Paradeplatz sowie beim Fest der Kulturen am 22. und 23. Juli. Und natürlich keinesfalls zu vergessen: das Ingolstädter Stadtfest 2022 von 8. bis 10. Juli. Und auch für Humor und Spaß ist gesorgt – beispielsweise bei den Ingolstädter Kabaretttagen unter anderem mit Andreas Rebers und seinem Programm „Ich helfe gern“ am 24. Juni in der Eventhalle im Westpark – inklusive beißendem Humor.
Einen besonderen Genuss versprechen die Audi Sommerkonzerte, die am 30. Juni (20.30 Uhr) mit einem musikalischen Leckerbissen der Münchner Philharmoniker mit Stargeigerin Lisa Batiashvili und Ausnahmedirigent Santtu-Matias Rouvali starten – der Auftakt für zehn Konzertabende unter anderem mit dem Georgischen Kammerorchester und seinen „Future Sounds“ (1.7.), einem „Jazzabend“ mit dem Beka
Gochiashvili Trio, vier Stradivari-Legenden oder zum Abschluss am 10. Juli (19/21.30 Uhr) mit dem Konzert des hr-Sinfonieorchester und einem DJ-Abend mit einer spannenden Mischung aus klassischer und elektronischer Musik zu Ende gehen.