Die wichtigsten energiepolitischen Positionen der Parteien zur Bundestagswahl 2025 im Überblick.

Die vorgezogene Bundestagswahl 2025 steht vor der Tür: Als Energieversorger und Netzbetreiber sind wir mindestens so gespannt wie unsere Kunden, was der Urnengang in Sachen Energiepolitik in den nächsten vier Jahren mit sich bringt. Wir haben die wichtigsten energiepolitischen Positionen der Parteien für Sie gegenübergestellt.

CDU/CSU (Union)

- Senkung der Strompreise durch marktfreundliche Maßnahmen
- Neubewertung der Kernenergie, Möglichkeit zur Rückkehr zur Atomkraft wird diskutiert
- Industriepolitik als Priorität: Friedrich Merz betont, dass sie mindestens so wichtig sei wie Klimaschutz
- Überprüfung des Verbots fossiler Kraftstoffe ab 2035 für den Automobilsektor
- Technologieoffenheit: Förderung von Wasserstoff und neuen Energietechnologien
- Wärme & Heizen: Ablehnung eines Heizungsaustauschzwangs, Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)


SPD

- Starker Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere Wind- und Solarenergie
- Subventionierung von Erneuerbaren zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen
- Lockerung der Schuldenbremse für Investitionen in grüne Energien
- Förderung der Elektromobilität: Subventionen für deutsche Elektroautos
- Offenheit für Atomkraft in der Wasserstoffproduktion
- Wärme & Heizen: Staatliche Förderung für den Heizungstausch, sozial gestaffelte Unterstützung für Haushalte mit geringem Einkommen


Bündnis 90/Die Grünen

- Massiver Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere Wind- und Solarenergie
- Einführung eines Kapazitätsmarktes zur Finanzierung neuer Gaskraftwerke für Versorgungssicherheit
- Klimaneutralität bis 2045 als übergeordnetes Ziel
- Stärkung der Energieeffizienz durch höhere Standards für Gebäude und Industrie
- Finanzierung durch höhere staatliche Kredite für grüne Investitionen
- Wärme & Heizen: Die Grünen setzen auf klimafreundliche Alternativen, massive Förderung für Wärmepumpen und kommunale Wärmenetze


FDP

- Senkung der Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen
- Technologieoffenheit: Förderung neuer Kernkraftwerkstypen und Kernfusion
- Marktwirtschaftlicher Ansatz: Setzt auf einen einheitlichen europäischen CO₂-Preis statt nationaler Regulierungen
- Reform der Netzentgelte, um Verbraucher von hohen Stromkosten zu entlasten
- Kapazitätsmarkt für neue Gaskraftwerke zur Sicherstellung der Energieversorgung
- Wärme & Heizen: Keine staatlichen Verbote, sondern Förderung von Wasserstoff-Heizungen und modernen Gaskesseln


AfD

- Ablehnung des Ausstiegs aus fossilen Energien, setzt weiterhin auf Kohle, Gas, Öl und Kernenergie, Rückbau von Windkraftanlagen
- Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen und Ende aller Klimaschutzverpflichtungen
- Wiederaufnahme von Gasimporten aus Russland über Nord Stream
- Stopp der Energiewende und Rückkehr zu einer fossilen Energiepolitik
- Abschaffung des CO₂-Preises und aller Klimaschutzsteuern
- Wärme & Heizen: Sofortige Abschaffung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), keine Einschränkungen für Öl- und Gasheizungen


Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)

- Stärkere Nutzung fossiler Energieträger, um Energiepreise zu senken
- Abschaffung des CO₂-Preises zur Entlastung von Bürgern und Unternehmen
- Beendigung der Subventionen für erneuerbare Energien
- Fokus auf günstige Energieimporte – auch aus Russland – nach dem „Kriterium des niedrigsten Preises“
- Kritik an der aktuellen Energiepolitik und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft
- Wärme & Heizen: Keine Verpflichtung zum Heizungstausch, Beibehaltung von Öl- und Gasheizungen als kostengünstige Alternative


Die Linke

- 100 % erneuerbare Energien bis 2040, schnellstmöglicher Kohleausstieg, Erhöhung staatlicher Investitionen
- Vergesellschaftung der Energiekonzerne, um Strompreise zu senken und Versorgungssicherheit zu garantieren
- Abschaffung der Stromsteuer für private Haushalte und Einführung eines staatlich garantierten „Energiebasispreises“
- Ablehnung der Atomkraft und keine Förderung neuer Kerntechnologien
- Förderung von Speichertechnologien statt Kapazitätsmärkten für neue Gaskraftwerke
- Wärme & Heizen: Staatliche Übernahme der Kosten für den Heizungstausch bei einkommensschwachen Haushalten, massiver Ausbau der Fernwärme